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Museums - und Ausstellungstipps

 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 4. bis 10. Juli 2022
(27. Kalenderwoche)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen und Tickets stehen auf www.freiburg.de/museen-tickets. Der Eintritt unter 27 Jahren sowie mit dem Museums-PASS-Musées ist frei.

Augustinermuseum

Themenführung: Meisterwerke aus Glas
Wie hat sich die Glasmalerei im Laufe der Zeit verändert? Das erfahren Interessierte bei einer Führung am Freitag, 8. Juli, um 17 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz. In der Sammlung des Museums befinden sich Glasgemälde vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Familienführung: Komm mit ins Mittelalter!
Am Sonntag, 10. Juli, geht es für Familien mit Kindern ab 5 Jahren im Augustinermuseum am Augustinerplatz ab 14 Uhr auf Zeitreise durch die mittelalterliche Kunst: Ausgestattet mit entsprechenden Kopfbedeckungen geht die interaktive Führung zu einem rollbaren Esel, vorbei an den Grafen von Freiburg und endet bei Gemälden aus leuchtendem Glas. Die Teilnahme kostet für Kinder 2,50 Euro und Erwachsene zahlen 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Museum für Neue Kunst

Kuratorinnenführung: Someone Else
Die Kuratorin Christine Litz führt am Donnerstag, 7. Juli, um 18 Uhr im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, durch die Ausstellung „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“. Was geschieht, wenn man Fremdheit als zentrales Merkmal von sozialen Verbindungen betrachtet und dort verortet, wo man sie nicht erwartet: in Familien und in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern? Oder in uns selbst? Diesen Fragen gehen Werke internationaler Künstlerinnen und Künstlern nach. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Museum Natur und Mensch

Vortrag: Provenienzforschung
Der Ethnologe Godwin Kornes spricht am Dienstag, 5. Juli, um 19 Uhr im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, über die Ergebnisse seiner zweijährigen Provenienzforschung. Im Fokus steht die Geschichte der kolonialzeitlichen Ozeanien-Sammlung von Antonie und Eugen Brandeis (1900/1901) des Museums. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 3 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Inklusive Führung: Habalukke
Was es mit dem Fund der gut erhaltenen Figurinen von der Insel Senah auf sich hat, erfahren blinde und sehbehinderte Menschen bei einer Führung durch die Sonderausstellung „Habalukke – Schätze einer vergessenen Zivilisation" am Sonntag, 10. Juli, um 12 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5. Die ausdrucksstarken Statuetten der vergessenen Mittelmeer-Kultur Habalukke sind erstmals in Freiburg zu sehen. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Museum für Stadtgeschichte

Kurzgeschichte(n): Baustelle Gotik
Bei einer Führung am Freitag, 8. Juli, um 12.30 Uhr im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, erfahren Interessierte, mit welcher Spitzentechnologie das Freiburger Münster gebaut wurde. Das dreidimensionale Modell des gotischen Meisterwerks veranschaulicht die Bauweise. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Lesung: „Rettet die Kinder“
Brigitte und Gerhard Brändle lesen am Mittwoch, 6. Juli, um 19.30 Uhr im Literaturhaus, Bertoldstraße 17, aus ihrer Veröffentlichung „Gerettete und Ihre RetterInnen – Jüdische Kinder im Lager Gurs: Fluchthilfe tut not. Eine notwendige Erinnerung“. Bisher unveröffentlichte Bilder und Dokumente zeichnen die Geschichten von über 560 nach Gurs deportierten Kinder und Jugendlichen nach. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Führung: Zwischen Erfolg und Verfolgung
Eine Führung zur Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach" findet am Mittwoch, 6. Juli, um 18 Uhr auf dem Rotteckring, Höhe Volkshochschule (Rotteckring 12), statt. Die Teilnahme ist kostenfrei; die Teilnahmezahl ist begrenzt.
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Karlsruhe: Wanderung
Pfinzgaumuseum in der Karlsburg / Foto: Monika Müller-Gmelin
 
Karlsruhe: Wanderung "Natur & Kultur: Boden – Bäume – Bauten"
Vierstündige Feierabendtour am 8. Juli / Treffunkt ist Haltstelle Durlach Turmberg

Unter dem Titel "Natur & Kultur: Boden – Bäume – Bauten" laden das Durlacher Pfinzgaumuseum, das städtische Forstamt und der Schwarzwaldverein für Freitag, 8. Juli, um 16 Uhr zu einer rund vierstündigen Wanderung ein.

Leichte bis mittelschwere Feierabendtour
Die leichte bis mittelschwere Feierabendtour mit Dr. Charlotte Kämpf (Schwarzwaldverein), Jonas Wehrle (Forstamt) und Dr. Ferdinand Leikam (Pfinzgaumuseum) führt über die Villa Rustica, den Knittelberg, die Augustenburg und den Turmberg zurück nach Durlach und vermittelt allerlei Wissenswertes zur Natur und Kultur entlang der Strecke. Treffpunkt ist die Haltestelle Durlach Turmberg. Die Gesamtstrecke beträgt 12 Kilometer, und es sind rund 330 Höhenmeter zu bewältigen.

Interessierte melden sich bis spätestens 6. Juli unter charlotte.kaempf@t-online.de an.

zum Bild oben:
Im Pfinzgaumuseum in der Karlsburg in Durlach gibt es Führungen zu der Sonderausstellung "Das kommt auf den Teller! Landwirtschaft und Ernährung in Durlach früher und heute".
Foto: Monika Müller-Gmelin
 
 

 
Wolken und Licht. Impressionismus in Holland
Vom 8. Juli bis zum 22. Oktober 2023 zeigt das Museum Barberini die Ausstellung "Wolken und Licht. Impressionismus in Holland". Nach der Ausstellung "Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde" richtet das Museum damit erneut den Blick darauf, wie Anregungen der impressionistischen Landschaftsmaler Frankreichs durch Künstlerinnen und Künstler des 19. Jahrhunderts in anderen Ländern aufgegriffen und in landesspezifische Traditionen überführt wurden.

Als ureigenste Form der niederländischen Kunst nahm die Landschaftsmalerei in den Niederlanden des 16. Jahrhunderts ihren Anfang und erreichte, stets der realitätsnahen Darstellung verpflichtet, im 17. Jahrhundert einen herausragenden Stellenwert. Die holländischen Maler des 19. Jahrhunderts knüpften an diesen Realismus an und erhoben ihn zum Maßstab ihrer Landschaftsgemälde. Gleichzeitig ließen sie sich von den neuen Impulsen der in Frankreich praktizierten Freilichtmalerei inspirieren. Die Ausstellung "Wolken und Licht. Impressionismus in Holland" vollzieht die Entwicklung der impressionistischen Malerei in Holland zwischen 1850 und 1910 in drei Etappen nach: von der „Haager Schule“ über den Amsterdamer Impressionismus bis zum Pointillismus. Als eine der ersten Ausstellungen gibt Wolken und Licht damit einen umfassenden Überblick über impressionistische Landschaftsmalerei in den Niederlanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Ausstellung versammelt rund 100 Werke von etwa 40 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Johan Barthold Jongkind, Vincent van Gogh, Jacoba van Heemskerck und Piet Mondrian. Zu den Leihgebern der Schau gehören das Rijksmuseum und das Stedelijk Museum in Amsterdam, das Kunstmuseum Den Haag, das Teylers Museum in Haarlem, das Kröller-Müller Museum, Otterlo sowie das Singer Museum in Laren.

Eine Ausstellung des Museums Barberini, Potsdam, in Kooperation mit dem Kunstmuseum Den Haag.
Die Ausstellung findet unter Schirmherrschaft S.E. Ronald van Roeden, Botschafter des Königreichs der Niederlande in Deutschland, statt.
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Mekka für Rapper am Neckar
TROY Ausstellung / 30 Jahre Die Fantast.Vier (c) StadtPalais / Leif Piechowski
 
Mekka für Rapper am Neckar
Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart ist für vieles bekannt: Vom Fernsehturm bis zum Mercedes-Benz-Museum. Die Stadt im Kessel gilt aber auch als Geburtsstätte des deutschen Hip Hop. Als „Mutterstadt“, wie die Massiven Töne sie 1996 im gleichnamigen Song betitelten: „Willkommen in der Mutterstadt, der Motorstadt am Neckar. Mekka für Rapper.“ Mit Max Herre und Afrob sind im Song zwei weitere Urgesteine der Szene zu hören. Zu ihnen zählen natürlich auch die Fantastischen Vier. Die „Altherren des Deutschrap“ feiern 2022 „30 Jahre live“. In den letzten Jahren haben sich aber auch neue Künstler wie Cro, die Orsons, Sickless und Marz einen Namen gemacht. Die derzeit erfolgreichsten deutschen Hip-Hopper Rin, Bausa und Shindy aus Bietigheim haben in der schwäbischen Provinz eine neue Rap-Hochburg errichtet. Das Stadtpalais Stuttgart setzt sich neben der Dauerausstellung auch bei Musikveranstaltungen mit der „Mutterstadt“ und ihrem Umland auseinander.
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Karlsruhe: "Teller, Tasse, Krug – Die Durlacher Fayence"
Führung durch die Dauerausstellung des Pfinzgaumuseums am 26. Juni

Das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach bietet am Sonntag, 26. Juni, um 11.15 Uhr eine Führung durch die Dauerausstellung an. Der Rundgang mit Susanne Stephan-Kabierske beschäftigt sich mit dem Thema "Teller, Tasse, Krug – Die Durlacher Fayence". Eintritt und die Teilnahme an der Führung sind kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg von 27.06. bis 3.07.
(26. Kalenderwoche)

Infos zu Preisen und Tickets: www.freiburg.de/museen-tickets
Freier Eintritt unter 27 Jahren und mit Museums-Pass-Musées

Augustinermuseum

Kammerkonzert mit dem SWR-Symphonieorchester
Kammermusik im besonderen Ambiente der Skulpturenhalle erwartet das Publikum bei einem Konzert mit Mitgliedern des WRSymphonieorchesters am Freitag, 1. Juli, um 20 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz. Gabriele Turck und Wolfgang Düthorn spielen an Violine und Cello Werke von Johann Sebastian Bach, Reinhold Glière und anderen. Tickets kosten 10 Euro, ermäßigt 8 Euro und sind an der Museumskasse im Vorverkauf oder an der Abendkasse erhältlich. Eine Sitzplatzreservierung ist nicht möglich.

Museum für Neue Kunst

Familiennachmittag: Bunt wie ein Regenbogen
Die Welt der Kunst ist bunt. Wie aus Rot, Gelb und Blau alle Farben des Regenbogens entstehen, erfahren Familien mit Kindern ab 5 Jahren am Sonntag, 3. Juli, von 14 bis 16 Uhr im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a. Im Atelier entstehen eigene Regenbogenbilder. Die Teilnahme kostet 5 Euro, Erwachsene zahlen zuzüglich den Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Teilnahmeanzahl ist begrenzt.

Museum Natur und Mensch

Führung mit Gebärdensprache: Handle with care
Was macht ethnologische Sammlungen und ihre Objekte „sensibel“? Das erfahren Besucherinnen und Besucher bei einer Führung am Sonntag, 3. Juli, um 10.30 Uhr durch die Ausstellung „Handle with care – Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung“ im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32. Begleitet wird die Führung von der Gebärdensprachdolmetscherin Bea Blumrich. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro; dazu kommt der Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Archäologie im Dialog: August Macke
Über die Verbindung zwischen der Habalukke-Kultur und August Macke spricht Christine Litz, Direktorin des Museums für Neue Kunst, am Mittwoch, 29. Juni, um 19.15 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5. Sie stellt die wahre Geschichte von August Macke zu Kandern dar und diskutiert mit dem Publikum über Archäologie als Inspirationsquelle für moderne Kunst. Der Vortrag findet als Hybridveranstaltung statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Vor Ort ist die Teilnahmezahl begrenzt. Eine Teilnahme über Zoom ist ebenfalls möglich.
Meeting-ID: 878 5179 3044 Kenncode: Habalukke

Museum für Stadtgeschichte

Konzert des Arcadia Ensembles
Das Arcadia Ensemble gibt am Sonntag, 3. Juli, um 11 Uhr ein Konzert im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30. Sopranistin Marina Pacheco und Christian Zimmermann an Laute und Gitarre spielen bei der Konzert-Matinee Arien von Antonio Vivaldi, Henry Purcell, Charles Gounod und traditionelle portugiesische Fados. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Tickets kosten 3 Euro und sind an der Kasse des Museums für Stadtgeschichte erhältlich.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Reihe „Gegenworte“: Lesung und Gespräch
Per Leo liest am Mittwoch, 29. Juni, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17, aus seinem Essayband „Tränen ohne Trauer“ (2021). Ins Gespräch kommen Géraldine Schwarz, deutsch-französische Journalistin und Dokumentarfilmerin, und Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen und Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Durch den Abend führt Julia Wolrab, Leiterin des entstehenden Dokumentationszentrum Nationalsozialismus. Die gemeinsame Gesprächsreihe „Gegenworte“ vom Literaturhaus Freiburg, dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus und Radio Dreyeckland thematisiert Möglichkeiten eines Erinnerns für die Zukunft. Tickets kosten im Vorverkauf 9 Euro, ermäßigt 6 Euro und sind hier erhältlich: literaturhaus-freiburg.de.
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Auf den Spuren der Kolonialzeit
Augustinermuseum, FR und Kolonialismus: Nashornschädel (c) Foto: Seeger
 
Auf den Spuren der Kolonialzeit
Ausstellung im Augustinermuseum blickt kritisch auf die Rolle Freiburgs
Rassistische Muster prägen bis heute unseren Alltag

Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Was hatte und hat Freiburg und seine Bevölkerung mit dem deutschen Kolonialismus zu tun? Wie wurden bestimmte rassistische Verhaltensmuster über Generationen hinweg weitergegeben? Und wie äußern sie sich auch heute noch in unserem Alltag? Das erfahren die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!“ ab Samstag, 25. Juni, im Augustinermuseum. Die Schau blickt bis Sonntag, 11. Juni 2023, auf die kolonialen Verflechtungen der Stadt und regt dazu an, das eigene Handeln im Hier und Jetzt zu hinterfragen.

Das Deutsche Kaiserreich hatte sich ab 1884 Gebiete in Afrika, Asien und Ozeanien angeeignet. Auch Freiburgerinnen und Freiburger waren aktiv an der Unterdrückung und Ausbeutung der dort lebenden Menschen beteiligt. Die Ausstellung blickt kritisch auf die Rolle einzelner Kolonialbeamter in der gewaltgeprägten Geschichte des ehemaligen ‚Schutzgebietes‘ Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia.

Ein Fokus liegt auf dem Alltäglichen, das ins persönliche Leben jedes Menschen reichte und es der Freiburger Bevölkerung schwer machte, sich dem Kolonialismus zu entziehen: der Genuss von Kaffee, Tee und Südfrüchten, das Tragen von Baumwollkleidung, der Besuch von sogenannten ‚Völkerschauen‘ im Stadtteil Stühlinger oder die Mitgliedschaft in bestimmten Vereinen.

Wie die Wissenschaft die Verbreitung des kolonialen Gedankenguts beeinflusste, zeigt die Ausstellung am Beispiel des heutigen Museums Natur und Mensch und der Universität Freiburg: Das ehemalige Museum für Natur- und Völkerkunde erhielt nach seiner Gründung im Jahr 1895 einen Großteil seiner Objekte von Menschen, die in den deutschen Kolonien aktiv waren – zum Teil auch unter Anwendung von Gewalt. Und auch die Wissenschaftler der Freiburger Universität nutzten die koloniale Infrastruktur für ihre Forschung. Zugleich verbreiteten Professoren und Dozenten in ihren Vorlesungsreihen rassistische Inhalte an das städtische Bildungspublikum.

Der deutsche Kolonialismus endete 1919. Doch seine Ideologie wirkt bis heute. Wie ist das möglich? Die Besucherinnen und Besucher erfahren, wie rassistisches Denken, Sprechen und Handeln bis weit in das 20. Jahrhundert hinein zum Alltag gehörten. Vorurteile und abwertende Verhaltensmuster gegenüber Menschen außereuropäischer Herkunft wurden unbewusst oder sogar bewusst über Generationen hinweg weitergegeben – und äußern sich auch heute noch in unserer Gesellschaft. Eine Medienstation lädt zur Selbstreflektion ein.

Dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ folgend, wurde die Ausstellung nicht nur aus dem Museum heraus gestaltet. Vielmehr räumt sie Platz für den Blickwinkel externer Partnerinnen und Partner ein. Stellvertretend für zahlreiche Freiburger Initiativen, die den deutschen Kolonialismus aufarbeiten, kommen einige Gruppen zu Wort. Dabei geht es beispielsweise um die Friedensarbeit in Burundi, dessen Bevölkerung durch postkoloniale Strukturen zutiefst gespalten ist. Beleuchtet wird auch, welche Aufgaben die Schülerinnen und Schüler des UWC Robert Bosch College Freiburg für eine gerechtere Welt sehen.

Die Ausstellung ist deutschlandweit eine der ersten, die den Kolonialismus mit Blick auf eine Stadtgesellschaft aufarbeitet. Sie zeigt, dass Freiburg kein ‚key player‘ des europäischen oder deutschen Kolonialismus war – aber Teil der breiten Basis, die ihn getragen und ermöglicht hat. Zwar haben sich einzelne Personen aktiv militärisch, ökonomisch oder wissenschaftlich an der Ausbeutung beteiligt. Es waren aber vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner, die durch ihr Denken und ihren Konsum mit dem Kolonialismus verflochten waren. Die Schau zeigt, dass wir auch heute noch umgeben sind von Spuren der Kolonialzeit und dass Rassismus und Ausbeutung – anders als viele annehmen – noch immer alltäglich sind.

Die Ausstellung wird durch die Baden-Württemberg Stiftung und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert. Kuratorin ist Beatrix Hoffmann-Ihde, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Städtischen Museen Freiburg.

Interdisziplinäre Bildungsangebote, Veranstaltungen und Führungen begleiten die Schau. Schulklassen und Interessierte sind eingeladen, sich tiefer mit Themen wie Rassismus und kolonialen Strukturen auseinanderzusetzen oder Einblicke in die Praxis der Provenienzforschung zu erhalten. Angelika Zinsmaier, Referentin für Kulturvermittlung, und Peter Geißler, Referent für Naturvermittlung, haben das Programm für diese und die parallel laufende Ausstellung „Handle with care – Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung“ im Museum Natur und Mensch gemeinsam konzipiert. Es folgt den Leitlinien zur Bildung für nachhaltige Entwicklung der UNESCO, indem es wertvolle Impulse für das zukünftige, globale Zusammenleben gibt. Kooperationspartner ist das Informationszentrum 3. Welt (iz3w) des Vereins Aktion Dritte Welt. Die Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg fördert das Programm. Alle Veranstaltungen und weitere Infos zu den Ausstellungen gibt es unter freiburg.de/kolonialismus oder freiburg.de/handle-withcare.

Der Katalog zur Sonderausstellung erscheint am 23. September im Sandstein Verlag und ist ab dann für 29,80 Euro an der Museumskasse und für 34,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Das Augustinermuseum am Augustinerplatz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und freitags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Das Ticket gilt als Tagesticket für alle Häuser der Städtischen Museen Freiburg und damit auch für die Ausstellung „Handle with care“ im Museum Natur und Mensch. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei.

zum Bild oben:
Schädel eines Nashorns, ehemals DeutschOstafrika, um 1910.
Foto: Patrick Seeger.
Das Nashorn ist ein gewaltiges Säugetier und die Jagd darauf prestigeträchtig. Der Schädel ist eine Jagdtrophäe. Der Schenker Wilhelm Winterer (1879–1969) war als Offizier der sogenannten „Schutztruppe“ möglicherweise selbst der Schütze.
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Auf dem Weg zu einem klimafreundlichen Museum
Dachbegrünung und Anlegen einer Blühwiese gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main

Peter Dommermuth übergibt Förderbescheid an das Museum für Kommunikation Frankfurt

Das Museum für Kommunikation eröffnet am 12. Oktober 2022 die große Sonderausstellung „KLIMA_X“, eine Ausstellung über die Kommunikation der Klimakrise und die große Diskrepanz, die zwischen Wissen und Handeln besteht. In Vorbereitung auf das Ausstellungsprojekt startet das Museum auch selbst verschiedene Veränderungsaktionen: Gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main und dem Förderprogramm „Frankfurt frischt auf“ wird das Museumsdach neu begrünt, um die Vielfalt an Insekten, Vögeln und Kleinstlebewesen zu fördern. Am Dienstag, 21. Juni 2022 hat der Leiter des Umweltamtes der Stadt Frankfurt am Main Peter Dommermuth den Förderbescheid in Höhe von 19.750 EUR und damit die Hälfte der entstehenden Gesamtkosten an Dr. Helmut Gold übergeben.

Seit Anfang Mai wird der Rasen zwischen dem Glaskegel des Behnisch-Baus und der historischen Villa abgetragen und eine Magerwiese angelegt. „Dank der Kooperation mit dem Umweltamt haben wir viel über die Veränderung des Stadtklimas durch die Anlage von grünen Flächen in der Stadt gelernt. Schon kleinste Begrünungen tragen dazu bei, die Temperatur zu senken. Eine Fläche von rund 800qm wie unsere Wiese leistet dazu einen wesentlichen Beitrag – auch angesichts von Hitzeperioden, wie wir sie am vergangenen Wochenende erlebt haben.“ (Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommunikation Frankfurt) „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Sowohl beim Klimaschutz, als auch bei der zwingend notwendigen Anpassung an den Klimawandel, ist ein dringend notwendiges Umdenken erforderlich. Die Frankfurter Bürgerschaft sowie Unternehmen sind aufgerufen, sich an dem Vorbild der Museumsstiftung ein Bespiel zu nehmen und eine Dach-, Fassaden- oder Hofbegrünung zu prüfen und initiativ zu werden“, so Peter Dommermuth, Leiter des Umweltamts der Stadt Frankfurt am Main.

Das blühende Museumsdach

Eine Besonderheit des Museumsgebäudes ist, dass 30 % der Ausstellungsfläche unter der Erde liegen. Das Museumsdach überspannt das Hauptausstellungsgeschoss, das die Dauerausstellung beherbergt. Beim Architekturwettbewerb für den Neubau (Eröffnung 1990) wurde es zur Auflage gemacht, den Baumbestand auf dem Grundstück weitestgehend zu erhalten. Damals hatte das Architekturbüro Behnisch & Partner mit seinem lichten Gebäude überzeugt und das Zusammenspiel von Natur und Architektur (u.a. durch die Rundungen der Außenwände für die alte Platane) am besten umgesetzt. Das Museumsdach war von einer geschlossenen Grasdecke bedeckt.

Im Zuge der Gartenarbeiten wurde die bestehende Grasnarbe jetzt abgetragen und der Mutterboden mit Sand abgemagert, um den Nährstoffgehalt zu reduzieren und gleichzeitig die Tragfähigkeit des Daches nicht zu gefährden. Hier sollen in Zukunft Pflanzen gedeihen, die mit Trockenheit besonders gut zurechtkommen, gleichzeitig aber auch Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten bieten.

Anfang Mai 2022 wurden verschiedene Wildblumen, Gräser und Kleearten gesät wie etwa weißer Steinklee, Inkarnatklee oder Gelbklee, die besonders reich an Nektar sind und damit eine Vielzahl von Insekten anlocken. Außerdem wurzeln diese Pflanzen im Gegensatz zu Rasen bis zu 35 cm tief und können damit durch das natürliche Drainage-System be- und entwässert werden. Mit dem Anlegen der Magerwiese kann der Wasserverbrauch in Zukunft um bis zu 70 % reduziert werden.

Bei der Auswahl des Saatgutes wurde zudem darauf geachtet, dass es sich vorrangig um Spätblüher handelt, also Pflanzen, die im Spätherbst üppig blühen – und damit pünktlich zur Ausstellungseröffnung. Rund um die Museumswiese, im alten Baumbestand, hat das Museumsteam Nistkästen für Gartenvögel angebracht. Das Baumaterial entstammt den Restbeständen vergangener Ausstellungen.

Förderprogramm „Frankfurt frischt auf“

Die Wiese entsteht mit der Unterstützung des Förderprogramms „Frankfurt frischt auf“. Der Antragsstellung von Seiten des Museums war ein Expert:innengespräch vorausgegangen, bei dem das Museumsdach begutachtet wurde und ein Substrat bzw. Pflanzen empfohlen wurden, die sich besonders gut für den Standort eignen. Das Kooperationsprogramm von Umweltamt und Grünflächenamt unterstützt die Begrünung der Stadt Frankfurt am Main. Flächen, Fassaden oder Hinterhofbegrünungen von Privatpersonen und Institutionen werden gefördert. Die Summe einer Vielzahl kleiner Veränderungen, wie ein Baum, ein Beet oder eine Pergola, tragen dazu bei, dass die Temperatur gesenkt, der Schall gemindert und die Luft verbessert wird. Das trägt zur Kühlung der Innenstadt bei und bietet einen attraktiveren Lebensraum für Mensch und Insekt. In Frankfurt können noch viel mehr Dächer begrünt werden. Jede:r Frankfurter:in, die ein Dach besitzt und jede Institution kann Unterstützung beantragen.

Ausstellung KLIMA_X (13. Oktober 2022 bis 28. August 2023)

Wir kennen alle die Last der guten Vorsätze: Wir wollen weniger Zucker essen, unseren Fleischkonsum reduzieren, uns mehr bewegen, nicht mehr Rauchen oder das Fahrrad statt das Auto nehmen. Oft wissen wir bereits, was gesund und gut für uns wäre, doch die Umsetzung fällt uns schwer. Das gilt auch in Bezug auf die Klimakrise. Wir wissen, dass wir unsere Mobilität, Ernährung und unseren Konsum verändern müssen. Wir wissen, dass das Thema uns alle angeht. Doch warum tun wir nicht, was wir wissen? Die Ausstellung „KLIMA_X“ geht dieser Frage auf den relevanten Ebenen der Kommunikation nach. Anhand ausgewählter Beispiele zeigt sie, dass Veränderung möglich ist und wir den Planeten retten können.

Eine Besonderheit des Ausstellungsprojekts ist, dass vor dem Start der Ausstellung bereits verschiedene sog. „Outreach-Projekte“ auf den Weg gebracht werden, die sich an Besuchende richten, die bislang kaum Berührungspunkte mit Museen haben. Außerdem sollen durch diese Begleitprojekte neue Blickwinkel auf den Klimawandel eingenommen werden. Während der Ausstellungsdauer werden z.B. Mitarbeitende des Umweltamts der Stadt Frankfurt am Main die Wiese vorstellen und Informationen zum Förderprogramm an interessierte Besuchende geben.

Im März und Mai 2022 fand in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie die Veränderungswerkstatt #change statt: 15 Jugendliche debattierten an zwei Wochenenden darüber, wie Veränderung gelingen kann.
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